Der graue Liga-Alltag kehrte schnell zurück. Nur vier Tage nach dem sensationellen 9:2-Pokalerfolg gegen den A-Ligisten aus Morscheid und dem Einzug in die erste Runde des Rheinland-Pokal war Spielertrainer Jan Küchling am späten Sonntagabend des 1. November ratlos und frustriert. 1:4-Heimniederlage des TuS gegen die SG Mandern-Waldweiler. Dies ohne die ganz große Gegenwehr, mit vielen vergebenen Torchancen. Aber ohne Biss, ohne den Kampf des Gegners anzunehmen, der mit Leidenschaft und Laufbereitschaft den Reinsfeldern die Punkte "abrang".
Fast könnte man geneigt sein zu sagen: Mandern-Waldweiler und Timo Ber-"rang" Reinsfeld nieder."Berrang" erzielte drei der vier Treffer der SG an diesem verregneten, kalten Novembertag auf der Reinsfelder Rasenanlage. Spätestens nach der 5. Minute als Manderns Timo Berrang bereits das 0:1 an den verschlafenen Reinsfeldern vorbei markierte hätte die TuS-Elf aufwachen müssen. Sie versuchte es auch, aber viele Heringaben, Vorlagen und Versuche blieben erfolglos. Dies Mangels echtem Torjäger, der dort lauert wo sich die besten Chancen auftun. Philipp Nalbach ließ in der 40. Minute die Reinsfelder nochmals hoffen mit seinem 1:1.
In der Halbzeitpause ermahnte Spielertrainer Küchling seine Elf in den zweiten 45 Minuten dagegen zu halten und nicht nur mit spielerischen Mitteln zu versuchen diesen Gegener zu schlagen. Besser war Mandern-Waldweiler nicht an diesem grauen Novemberabend. Aber das Team kämpfte, rannte, ackerte und zeigte Leidenschaft, die am Ende belohnt wurde. Becker machte nach mehr als einer Stunde das 1:2 und dann schlug Berrang in der 75. und 90. Minute nochmals zu. Dabei wurde der TuS Reinsfeld nicht ausgespielt, sondern stehengelassen, umkurvt ohne wirklich ernsthaft den Gegner anzugreifen.
"Nach dem Hoch im Pokalspiel merkte man den Spielern eine gewisse Selbszufriedenheit an. Sie zeigten nicht den Biss, um einen spielerisch unterlegenen Gegner auch in Punkto Einsatz zu bezwingen," so Jan Küchling. "Insgeheim hätte ich mir gewünscht gegen Morscheid nur knapp 1:0 zu gewinnen, denn der Kantersieg gegen den A-Ligisten ist einigen wohl zu Kopf gesteigen. Heute hat der graue Liga-Alltag uns wieder auf den Boden zurückgeholt." Benni Schirra formulierte es nach dem Spiel richtig:"Wir haben die Zweikämpfe einfach nicht angenommen und so verdient 1:4 verloren."(Text/Foto Juergen A. Slowik)